Du hast dir deinen Wunsch nach einer Siebträgermaschine erfüllt und möchtest jetzt endlich loslegen? Dieser Artikel hilft dir dabei, für dich und deine Freunde einen perfekt extrahierten Kaffee zuzubereiten, der ausgewogen und aromatisch schmeckt – und nicht sauer oder bitter.
Schritt 1: Verwende das Doppelsieb
Wir empfehlen dir grundsätzlich die Verwendung des Doppelsiebs. Die Bauart des Einersiebs verhindert eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeemehls. Daher ist das Einstellen des Espressos mit einem Einersieb etwas komplizierter.
Schritt 2: Mahle den Kaffee bei einem feinen Mahlgrad

Stelle zuerst deinen Siebträger auf eine Waage und drücke die Tara-Taste, damit sich die Anzeige der Waage auf Null stellt. Dieser Schritt ist wichtig, um später das Gewicht des Kaffeepulvers zu bestimmen. Da Espresso generell fein gemahlen wird, ist es ratsam, deine Mühle bereits zu Beginn auf einen feinen Mahlgrad einzustellen. Mahle anschließend so viel Kaffeepulver, dass der Siebträger leicht gehäuft gefüllt ist – wir empfehlen 16–18 g Espresso. Das entspricht in etwa einem vollen Siebträger. Sollten sich beim Mahlen kleine Klümpchen gebildet haben, kannst du diese einfach durch ein bis zwei leichte Schläge auf die Seite deines Siebträgers oder den Einsatz eines WDT-Tools lockern.
Schritt 3: Schaffe eine gerade Oberfläche
Als Nächstes solltest du für eine gleichmäßige Verteilung deines Kaffeemehls im Siebträger sorgen und eine gerade Oberfläche schaffen. Hierfür kannst du zum Beispiel einmal mit deinem Zeigefinger über den Rand des Siebträgers streichen. Alternativ kannst du auch einen Leveler verwenden, um das Kaffeemehl gleichmäßig zu verteilen.
Schritt 4: Tampe dein Kaffeepulver

Übe mit einem Tamper gleichmäßig Druck auf den Siebträger aus. Mit einem Anpressdruck von 15 bis 20 kg erzielst du ein gut verfestigtes, gleichmäßiges Ergebnis. Um diesen Vorgang zu standardisieren, kannst du auch einen druckregulierten Tamper verwenden. Im getampten Zustand sollte idealerweise ein Abstand von etwa 0,5 cm zwischen dem Kaffeebett und dem oberen Rand des Siebes bestehen. Ebenso wichtig ist eine gleichmäßige und feste Kaffeeoberfläche. Stelle nun den befüllten Siebträger erneut auf die Waage und notiere dir die Menge des Kaffeemehls in Gramm.
Schritt 5: Errechne die Extraktionsmenge
Natürlich steht beim Einstellen deines Espressos dein individueller Geschmack im Vordergrund. Dennoch hat sich als Faustregel das Standard-Brühverhältnis von 1:2 etabliert. Das bedeutet, dass du für jedes Gramm Kaffeemehl im Sieb zwei Gramm Espresso extrahierst. Passen beispielsweise 18 Gramm Kaffeemehl in deinen Siebträger, sollten 36 Gramm Espresso extrahiert werden.
Schritt 6: Zieh dir einen Espresso

Dein Espresso läuft zu schnell
Wenn die Extraktionszeit zu kurz ist, läuft die gewünschte Menge Espresso deutlich schneller als 25 Sekunden in deine Tasse. Der Espresso schmeckt flach, dünn, wässrig und uninteressant. In Fachkreisen spricht man dabei von einer Unterextraktion. In diesem Fall solltest du den Mahlgrad deiner Mühle etwas feiner einstellen und die vorherigen Schritte wiederholen.
Dein Espresso läuft zu langsam
Bei einer zu langsamen Fließgeschwindigkeit – einer Überextraktion – tröpfelt die gewünschte Menge Espresso in deutlich über 30 Sekunden in deine Tasse. Der Espresso schmeckt zu bitter. In diesem Fall solltest du den Mahlgrad deiner Mühle etwas gröber einstellen und die vorherigen Schritte wiederholen.
Tipp: In deiner Mühle befinden sich immer Reste vom Kaffeemehl des vorangegangenen Mahlvorgangs. Um eine verfälschte Extraktion zu vermeiden, solltest du diese entfernen. Mahle hierfür einfach eine kleine Menge Kaffee mit der neuen Mahlgradeinstellung.
Das Wichtigste zum Schluss

Kaffeewaage, Brühverhältnis, Extraktionszeit, Fließgeschwindigkeit und Co. sind wirklich nützliche Hilfsmittel. Letztendlich kommt es jedoch einzig und allein auf dich und deinen individuellen Geschmack an. Mit etwas Geduld und Übung wird es dir immer leichter fallen, den für dich perfekt ausbalancierten Espresso zuzubereiten.